Schlagwort: zitat

  • Über das Tee trinken

    Über das Tee trinken

    Trink Deinen Tee langsam und ehrfürchtig, als ob dies die Achse ist, um die die Welt sich dreht; langsam, gleichmäßig, und ohne in die Zukunft zu hetzen. Lebe diesen Moment. Das Leben ist nur dieser Augenblick.

    Thích Nhất Hạnh in “Das Wunder der Achtsamkeit”

    Wie oft geschieht es wohl, dass wir eine Handlung ausüben, und doch mit der Aufmerksamkeit ganz woanders sind?

    Wir denken beim Frühstück an den Tag, und die Steuererklärung, und an das, was uns gestern beschäftigt hat. Wir sind in der Yogastunde, und planen während dessen die restliche Woche, anstatt uns auf uns selbst einzulassen. Wir schaffen es endlich einmal, spazieren zu gehen, und anstatt die Natur zu beobachten, ärgern wir uns über den vergangenen Streit.

    Das Zitat möchte uns in Erinnerung rufen, dass wir unseren Handlungen die volle Aufmerksamkeit widmen. Wenn wir Tee trinken, dann darf es für diesen Moment das Wichtigste sein. Wenn wir frühstücken, dann frühstücken wir eben. Wenn wir abwaschen, dann waschen wir ganz einfach nur ab.

    Eigentlich ganz einfach, und doch so unendlich schwierig?!

  • Wege im neuen Jahr

    Wege im neuen Jahr

    Aufbruch

    Es wird kommen der Tag,
    da verlasse ich, zaghaft
    zuerst, dann beherzt
    meine einsame Insel.

    Wage mich endlich hervor
    aus dem bewährten Versteck
    und der sicheren Deckung,
    fast ohne Angst und ohne
    noch einmal mich umzusehen.

    Meine Rüstung tue ich
    ab und all die Waffen,
    das Wenn und das Aber
    und steige ins Boot.

    Wehrlos werde ich sein
    und verwundbar, ich weiß,
    auf dem offenen Meer
    und einzig beschützt
    von der Liebe.

    (Lothar Zenetti)
  • Gedanken zum Jahreswechsel

    Gedanken zum Jahreswechsel

    Alles ist gut.

    Wenn das Notwendige getan
    und das Überflüssige verworfen,
    wenn das Zuviel verschenkt
    und das Zuwenig verschmerzt ist,
    wenn alle Irrtümer aufgebraucht sind,
    kann das Fest des Lebens beginnen.

    (Wolfgang Poeplau)

  • Achtsamkeit und Meditation

    Achtsamkeit und Meditation

    तत्र प्रत्ययैकतानता ध्यानम्

    tatra pratyayaika-tânatâ dhyânam

    Wenn die Achtsamkeit gebündelt wird, dann entsteht Meditation.

    Patañjali Yoga-Sūtra 3.2

    Wir meinen oft, dass wir gar nicht wüssten, wie eine “richtige” Meditation geht. Oder wir denken, dass es einer bestimmten Technik bedarf, die wir erst mit viel Aufwand erlernen und üben müssten. Und am Ende dann doch keine Zeit dafür hätten.

    Doch dabei zeigt uns dieses Zitat, dass es gar nicht so schwer ist, zu meditieren. Es bedarf keines bestimmten Sitzkissens, keines erlesenen Duftes, keines abgeschotteten und stillen Raumes…

    Das Einzige, was es braucht, ist ein klarer Fokus des Geistes. Sobald wir uns Zeit nehmen, und unsere Aufmerksamkeit beispielsweise auf den Atem bündeln, können wir ihn bewusster wahrnehmen. Wir konzentrieren uns auf das Hier und Jetzt – und daraus entsteht eine wunderbare Achtsamkeit.

    Warum sollte es also keine Meditation sein, wenn wir uns ein paar Momente sammeln, unseren Atem spüren, dessen Fluß folgen, und dem Geist ein paar erholsame Augenblicke der Ruhe schenken?

    Manchmal muss es gar nicht mehr sein.