Schlagwort: meditation

  • Das Ziel des Meditierens

    Das Ziel des Meditierens

    सत्त्वपुरुषयोः शुद्धिसाम्ये कैवल्यमिति॥५५॥

    sattva-puruṣayoḥ śuddhisāmye kaivalyam iti

    Wenn der ruhige Geist die Klarheit erreicht, die der des inneren Selbst gleicht, dann entsteht Befreiung.

    Patañjali Yoga-Sūtra 3.55

    Die Meditation ermöglicht uns die Erfahrung, in der sich das Fühlen und Denken mit dem inneren Selbst verbinden. So gipfelt sie letztlich in einer tiefen und befreienden Verbindung mit uns selbst.

  • Meditieren in der Natur

    Meditieren in der Natur

    Seit Menschengedenken zieht es uns hinaus in die Natur. Nicht nur deshalb, weil wir mit und von ihr leben, sondern auch, weil wir dort draußen intuitiv erfahren, dass mir mit etwas Besonderem in Verbindung kommen.

    An besonderen Orten in der Natur wurde der Mensch einst sesshaft, und an außergewöhnlichen Plätzen baute er sich Tempel, Klöster und Kirchen – weil er spürte, dass er dort mit etwas in Kontakt kommt, was ihm eine tiefere Verbindung zu etwas schenkt, das über ihn selbst hinausgeht.

    Auch heute noch packt es uns ab und zu, und zieht uns hinaus. Weg vom Schreibtisch, von der Arbeitslast, dem Stress und der Hektik, von den Problemen und Sorgen. Hinein in die Wälder und auf die Berge, an die Flüsse und Meere.

    Natürlich achtsam sein.

    Der Kontakt zur Natur schenkt uns die Ruhe, die wir suchen; die Stille, die uns nährt; das Bewusstsein über die Schönheit und Fülle des Lebens; die Harmonie und den Einklang.

    Wir erspüren die Luft auf der Haut, fühlen die Sonne, die uns wärmt, riechen die Düfte der Jahreszeit, und ertasten den Boden, auf dem wir gehen.

    All das beruhigt unseren Geist und schult unsere Sinne. Die Natur lockt uns in die Gegenwärtigkeit – in das Wahrnehmen des Hier und Jetzt. Wir erleben uns nicht mehr isoliert, und von den Herausforderungen überrannt, sondern als einen immanenten Teil der Natur, und in ihr aufgehoben und geborgen.

    Doch halt! Wenn wir einfach nur so durch die Welt gehen, allein mit dem Erreichen des nächsten Etappenziels vor Augen, oder nur ob des sportlichen Ehrgeizes die Strecke bewältigen, dann sind wir noch lange nicht im Kontakt mit der Natur.

    Erst das absichtslose Beobachten – frei von Bewertungen, mit einem offenen Herzen und einem präsenten Geist – ermöglicht uns den achtsamen Kontakt zu uns und zur Natur.

    Wir erlauben uns, die Welt sinnlich zu erfahren, ohne sie zu konsumieren.

    Meditieren im Gehen.

    Wenn du spürst, wie beim Gehen oder Stehen deine Füße die Mutter Erde berühren, und du ihren Halt und ihre Ruhe in dich aufnehmen kannst. Wenn du auf die Geräusche lauschst, die deine Schritte auf dem Boden erzeugen. Wenn du wahrnimmst, wie der Wind sanft rauscht und deine Haut streichelt. Wenn du die Kläge der Natur um dich herum wahrnimmst. Wenn du beoachtest, wie sich im Lauf des Weges die Natur verändert.

    Dann fällt es dir leichter, auf allen Ebenen mit den Elementen in den Kontakt zu kommen. Dann spielen Raum und Zeit keine große Rolle mehr, und du kannst eine tiefe Verbundenheit erfahren. Dann meditierst du bereits – und das ganz natürlich, ohne eine komplizierte Anleitung zu benötigen.

    Meditieren im Sitzen.

    Suche dir in der Gehmeditation einen Ort aus, der dir Kraft schenkt. Vielleicht ist es ein großer alter Baum auf einer Lichtung. Vielleicht ein Platz, der dir eine wunderschöne Aussicht ermöglicht. Oder es ist eine Stelle an einem Bach oder einem See?

    Du kannst dich einfach dort hinsetzen, und deinen Platz und seine Umgebung neugierig erforschen.

    Wie fühlt sich das Fleckchen Erde an, auf dem du sitzt? Ist der Boden weich oder eher hart? Welche Dinge sind um dich herum? Wie sehen sie aus, und welche Farben kannst du wahrnehmen? Bewegt sich vielleicht etwas? Was siehst du in der Weite? Und wie sieht der Himmel über dir aus?

    Schließe nach einiger Zeit einfach mal deine Augen. So kommst du in den Kontakt mit deinen anderen Sinnen. Wie riecht es um dich herum? Welche Geräusche nimmst du wahr, ohne dass du angestrengt danach suchst? Wie fühlt sich der Boden an, wenn du ihn mit geschlossenen Augen berührst? Spürst du den Wind oder die Sonne auf deiner Haut?

    Fühlst du dich mit diesem Platz verbunden? Nährt er dich? Welche Gedanken tauchen in dir auf? Weckt dieser Ort Erinnerungen, Bilder und Gefühle in dir?

    Die Natur erwartet uns.

    Es braucht nichts Besonderes, um in den Kontakt zur Natur zu kommen. Wir brauchen keine professionelle Outdoor-Kleidung, keine Kopfhörer mit esoterischen Klängen, kein extravagantes Meditationskissen und keine Achtsamkeits-App.

    Der Natur ist es völlig egal, ob wir wandern, joggen, spazieren gehen oder einfach rumliegen und die Wolken beobachten. Wir müssen keinen Workshop in Meditation und Achtsamkeit ablegen, sondern dürfen einfach sein, wie wir sind.

    Es ist ganz leicht: Die Natur erwartet uns mit offenen Armen! Worauf wartest du?


    Literatur:

    Huppertz, M., Schatanek, V. (2015): Achtsamkeit in der Natur. Jungfermann Verlag.

    Coleman, M. (2013): Die Weisheit der Wildnis – Selbsterkenntnis durch Achtsamkeit in der Natur. Arbor Verlag.

    Döll, E., Hilinger, M. (2014): Das Zen des glücklichen Wanderns – Schritt für Schritt zu sich kommen. Theseus Verlag.

  • Gedanken zum Beginn des neuen Jahres

    Gedanken zum Beginn des neuen Jahres

    Die Zeit des Jahreswechsels bietet sich traditionell für eine kleine Inventur des bis dahin Erlebten an. Für mich selbst ist das ein wertvolles Ritual, um ein Resümee über die vergangenen Monate zu ziehen, und das Vergangene noch einmal bewusst wahrnzunehmen. Es ist ein wertvolles Innehalten im Fluss der Zeit.

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  • Stille ist wichtig für die Gesundheit

    Stille ist wichtig für die Gesundheit

    Unsere Welt ist beschleunigt. Die Zeit rast uns davon, das Leben pulsiert und die Stadt schläft nie. Alles um uns herum wird immer schneller, lauter und greller. Doch wir selbst kommen kaum noch hinterher, fühlen uns fremdgesteuert, wie ein Hamster in seinem Rad, das sich unablässig weiter und immer schneller dreht. Ein Entkommen gibt es scheinbar nicht.

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