Schlagwort: yogapraxis

  • Anahata cakra

    Anahata cakra

    Yoga ist ein Weg der Stärke und ein Weg der Willenskraft. Doch ebenso auch ein Lebensweg, der uns mit uns selbst verbindet und innere Freiheit und inneren Frieden schenkt. Dieser innere Frieden in Form von Anerkennung uns selbst und unseren Mitmenschen gegenüber ist die wichtigste Eigenschaft von Anāhata cakra.

    In dieser Übersicht findest du alle wichtigen Informationen über das vierte cakra des menschlichen Körpers, Anāhata cakra. Inklusive Techniken für den Yogaunterricht sowie Tipps für den Alltag und Anregungen zur Meditation.

    Die Eigenschaften von Anāhata cakra

    Yoga ist nicht nur für die Kräftigung und Mobilisierung des Körpers gut geeignet, sondern auch dazu, dass wir lernen, wieder eine liebevolle Verbindung zu uns selbst aufbauen zu können. Erst wenn wir dieses anerkennende Gefühl uns selbst gegenüber zulassen, sind wir auch dazu in der Lage, unsere Mitmenschen anzuerkennen und zu respektieren.

    Nicht umsonst beginnt Yoga nicht mit den Übungen für den Körper, sondern mit dem respektvollen Umgang, der Rücksichtnahme und der Gewaltlosigkeit.

    EigenschaftBeschreibung
    NameAnāhata cakra
    Übersetzungnicht geschlagener Klang
    ElementLuft als Lebensspender
    Farbesmaragd-grün
    Lokalisationunterer Bereich des Brustbeins, Herzbereich
    Grundeigenschaftrajas (Bewegung, Lebendigkeit)
    PlanetVenus
    NahrungGemüse
    Verblieben
    DuftRose

    Die Grundeigenschaft dieses cakras ist die zentrale Aussage “Ich liebe mich” – und zwar nicht über das Ego, sondern der bedingungslosen Liebe mir selbst gegenüber. Ich liebe mich so, wie ich bin – mit all meinen positiven Eigenschaften, meinen Fähigkeiten, meinen Fertigkeiten, aber auch meinen Schattenseiten.

    Erst durch das Zulassen dieser Aussage ist es möglich, auch die Liebe und das Mitgefühl an die soziale Umwelt weiterzureichen. Und durch die positive Liebe gewinnt auch in symbolischer Form das Herz mehr Weite und Offenheit.

    Dysfunktionen

    Die Qualitäten dieses cakras sind die Weite des Herzens und die bedingungslose Liebe. Dem entsprechend sind zentrale Dysfunktionen:

    • Probleme mit dem Herzen, wie Arteriosklerose und Herzfehler
    • Probleme der Atemwege
    • Allergien und Asthma
    • Verspannungen in Schultern, Armen und Händen
    • Flache und schnelle Atmung
    • Melancholie und depressive Verstimmungen
    • Egoismus
    • Introversion

    Zentrale Themen von Anāhata

    Die grundlegenden Eigenschaften dieses cakras stellen sich folgendermaßen dar:

    • Verbindung mit dem “inneren Kind” in Form der Spontanitaet, Lebendigkeit, Begeisterungsfähigkeit, Verspieltheit
    • Mitgefühl und Anerkennung
    • Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen
    • Innerer und äußerer Frieden
    • Positive soziale Beziehungen zu den Mitmenschen
    • Genussvolle Atmung als Lebensspender
    • Heilungsprozesse

    Techniken für Yoga und den Alltag

    Folgende Techniken für den Körper und die Atmung können das cakra aktivieren:

    • Techniken zur Erweiterung der Atemräume und Mobilisierung des Brustkorbs
    • Rückbeugen, die Weite im Brustkorb erzeugen – wie das Kamel Uṣṭrāsana, der Fisch Matsyāsana, der Tänzer Naṭarājāsana, der Bogen Dhanurāsana, die Schulterbrücke Setubandhāsana und die Königstaube Rajakapotāsana
    • Übungen für die Mobilisierung der Schultern, wie die Kuhhaltung Gomukhāsana oder der Adler Garuḍāsana
    • Das Dreieck Trikoṇāsana als Symbol der Verbindung zwischen Erde und Himmel durch die Mitte des Herzens

    Für den Alltag sind die Einatmung in Verbindung mit dem Ausbreiten der Arme sehr schön, ebenso wie sich selbst verwöhnen, viel in die Natur gehen, sich um die Sorgen und Nöte der Mitmenschen kümmern, anderen Lebewesen (Tieren und Pflanzen) Mitgefühl entgegen bringen, andere Menschen umarmen und Massagen genießen.

    Meditation für Anāhata cakra

    Finde einen bequemen Sitz, in dem du dich wohlfühlen kannst und spüre dann in deinen Körper. Erlebe bewusst die Wirbelsäule und ihre innere Stabilität, die dir eine gute Aufrichtung des Oberkörpers verlieht. Erfahre auch die Bewegungen deines Herzens und spüre die innere Wärme deines Herzens.

    Dein Herz schlägt warm und weich, wohlbehütet und geborgen in deinem Brustkorb. Beobachte, wie sich diese Wärme deines Herzens langsam in deinem Körper ausbreitet. Erst in deinen Brustkorb und von dort über den Blutkreislauf in alle Bereiche deines Körpers, sodass du von der Herzenswärme innerlich erfüllt wirst.

    Wenn du möchtest, dann schenk deinem Herzen auch ein liebevolles inneres Lächeln – dafür, dass es dich jede Sekunde deines Lebens begleitet und für dich sorgt. Beobachte auch, ob dein Herz dir etwas zurückschenkt, wenn du es liebevoll anlächelst.

    Folgende Anregungen sind für die Meditation hilfreich:

    Kannst du es zulassen, eine positive Verbindung zu dir aufzubauen? Kannst du dich so anerkennen, wie du bist – mit all deinen guten Eigenschaften, aber auch deinen Schattenseiten? Opferst du dich nur für andere auf, um Anerkennung zu finden, oder berücksichtigst du auch deine eigenen Bedürfnisse?

    Wie oft hilfst du Menschen in Not? Bist du nur auf deine eigenen Vorteile bedacht? Was bedeutet es für dich konkret, das Prinzip der Gewaltlosigkeit zu leben? Wo kannst du gewaltloser sein?

    Fazit

    In den alten Yogatexten, den yogasūtras von Patañjali, ist der Weg der Übungspraxis beschrieben und erklärt. Interessanterweise beginnt dieser Weg nicht mit der Frage nach dem Körper und den Übungen, sondern mit der Frage, wie der Einzelne zu sich und der Umwelt steht. An erster Stelle stehen ethisch-moralische Werte, die der Yogaschüler verinnerlichen und leben sollte. Und der oberste Wert ist das Prinzip der Gewaltlosigkeit, ahiṃsā genannt.

    Die Gewaltlosigkeit ist die zentrale Essenz aller bedeutenden Weltreligionen und die basale Grundvoraussetzung einer Lebenswelt voller Mitmenschlichkeit. In welcher Welt wollen wir leben? Ist mir der Nachbar, mein Partner und meine soziale Umwelt wichtig? Oder geht es nur darum, den eigenen Vorteil auf Kosten der Anderen zu maximieren?

    Yogapraxis mit Übungen für das Herzchakra

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  • Manipura cakra

    Manipura cakra

    Manchmal brauchen wir im Alltag viel Kraft, um die Hindernisse auf unserem Lebensweg zu überwinden. Diese Kraft spiegelt sich sowohl im Körper wider, als auch in Form eines starken Willens, sodass wir in der Lage sind, uns den Anforderungen zu stellen. Die Willenskraft und die Stärke des Körpers sind die zentralen Themen von Maṇipūra cakra.

    Dieser Beitrag gibt dir viele zentrale Informationenüber das dritte cakra des menschlichen Körpers, Maṇipūra cakra. Inklusive Techniken für den Yogaunterricht sowie Tipps für den Alltag und Anregungen zur Meditation.

    Die Eigenschaften von Maṇipūra cakra

    In den vorangegangenen cakras ging es um die Fähigkeit des Geerdet seins im Hier und Jetzt mittels Mūlādhāra sowie um die Lebendigkeit und die Anpassungsfähigkeit des Körpers durch Svādhiṣṭhāna. Nun erweitert sich das Bild mit Maṇipūra, der Energiequelle des Lebens.

    EigenschaftBeschreibung
    NameMaṇipūra cakra
    ÜbersetzungMaṇi = Juwel, pūra = Stadt
    ElementFeuer
    FarbeSonnengelb
    LokalisationSolarplexus
    Grundeigenschafttamas (erdend, schwer)
    PlanetMars
    NahrungKohlenhydrate
    Verbwollen
    DuftZitrus, Orangen

    Der zentrale Ansatz dieses cakras ist das Thema der physischen und psychischen Kraft. Während in den vorangegangenen Elementen die Erde dem Körper und der Seele ihre Stabilität verleiht sowie das Wasser die Anpassungsfähigkeit und das Wachstum sicherstellt, geht es nun um die Lebensenergie und die Richtung, in der wir “wachsen” können.

    Unser Planet selbst ist aus dem Feuer entstanden, über Jahrmillionen formten Vulkane die Erdoberfläche und ließen Landschaften neu entstehen – und doch sind solche Vulkane wie der Haleakalā auf Maui nur noch letzte Zeugen der einstigen rohen Gewalt unseres Planeten und seines Feuers, das im Erdkern lodert.

    Dysfunktionen

    Die Qualitäten dieses cakras sind das innere Feuer und die Freude an der Stärke des Körpers und des Geistes. Dem entsprechend sind zentrale Dysfunktionen:

    • Mangel an Energie und Erschöpfung
    • Gastritis, Magenbeschwerden
    • Verdauungsstörungen
    • Diabetis
    • Mangel an Willenskraft
    • Initiativlosigkeit
    • Geringes Selbstbewusstsein
    • Schüchternheit
    • Unkontrollierte Wut und Aggressionen

    Zentrale Themen von Maṇipūra

    Die grundlegenden Eigenschaften dieses cakras stellen sich folgendermaßen dar:

    • Willenskraft
    • Energiehaushalt des Körpers
    • Stoffwechsel
    • Kontrolle über sich und die Umwelt
    • Gewalt und Rücksichtslosigkeit
    • Durchsetzungskraft
    • Humor

    Techniken für Yoga und den Alltag

    Folgende Techniken für den Körper und die Atmung können das cakra aktivieren:

    • Alle Drehungen, da sie aus dem Bauch heraus wirken, wie z.B. der halbe Drehsitz Ardha Matsyendrāsana, die gedrehte seitliche Winkelstellung Parivrtta Pārśvakonasana und das gedrehte Dreieck Parivṛttatrikoṇāsana
    • Alles für die Kräftigung der Bauchmuskulatur, wie das halbe Boot Ardha Navāsana und das vollständige Boot Paripūrṇanāvāsana
    • Die Varianten der Sonnengrüße
    • Das Zurückziehen der Bauchdecke im Ausatemverschluss Uḍḍiyāna Bandha, das Kreisen der Bauchmuskulatur im Ausatemverschluss Nauli Bandha
    • Stoßweises Ausatmen in nasakra mukha bhastrika
    • Die kraftvolle Atmung ujjāyī prāṇāyāma

    Für den Alltag sind unter Anderem eine aktive Atmung, die tiefe Bauchatmung und kurze Sonnenbäder geeignet, ebenso wie Kaminfeuer, Lagerfeuer und Kerzen sowie gefühlvolle Musik.

    Meditation für Maṇipūra cakra

    Finde einen bequemen Sitz, in dem du dich wohlfühlen kannst und spüre dann in deinen Körper. Erlebe bewusst die Wirbelsäule und ihre innere Stabilität, die dir eine gute Aufrichtung des Oberkörpers verlieht.

    Spüre dann auch deine Atmung, und lass Sie etwas kraftvoller und tiefer werden. Wenn du magst, dann in der Atemtechnik des ujjāyī prāṇāyāma. Hierzu entsteht eine sanfte Enge im Rachenraum, wodurch die Atmung leicht reibt und für dich hörbar wird. Achte darauf, dass dieses Reiben die Atmung nicht eng macht, sondern lass sie weiterhin weich fließen. Nur eben leicht hörbar – ähnlich eines sanften Rauschens oder des Flüsterns eines Kindes.

    Die Atmung schenkt deinem Körper Energie in Form von Sauerstoff – und dieser Sauerstoff ist die Nahrung deines Körpers. Er schenkt dir Kraft und Stärke. Diese Kraft braucht dein Körper, denn du nutzt ihn tagtäglich als Werkzeug. Und im Yoga geben wir dem Körper die Kraft und die Stabilität, die er braucht.

    Yoga ist ein Weg zu dir selbst, der viel Freude bereitet. Dieser Weg ist manchmal entspannt und leicht, manchmal aber auch ein Weg, der innere Stärke und vitale Kraft erfordert und so zu einer Herausforderung für den Körper und den Geist wird. Diese herausfordernden und kraftvollen Sequenzen schenken deinem Körper aber auch viel Kraft und Energie zurück. Doch nicht nur deinem Körper, sondern auch deinem Geist.

    Stell dir beispielsweise einen Wirbelsturm vor: Dieser Wirbelsturm lebt von seiner kraftvollen Mitte, denn ohne sein inneres Auge – in dem es vollkommen ruhig und still ist – könnte er sich nicht entfalten und wachsen. So ähnlich ist es auch mit dir: Du erfährst durch Yoga deine innere Stille und deine innere Kraft – und kannst dich dadurch allen äußeren Herausforderungen stellen und alle den Hindernisse des Lebens begegnen, um sie letztendlich zu überwinden.

    Folgende Anregungen sind für die Meditation hilfreich:

    Wie geht es dir, wenn du nach einer kraftvollen und aktivierenden Yogastunde in dich hineinspürst? Wie fühlt sich dein Körper an? Wie geht es deinem Geist? Bist du einfach nur “platt” oder findest du eine angenehme Entspannung? Spürst du die Stärke in dir?

    Wenn dir etwas im Leben sehr wichtig ist – hast du dann die Kraft, dieses Ziel zu erreichen? Kannst du das, was dir wichtig ist, beschützen und behüten?

    Fazit

    Die Erfahrungen der physischen und psychischen Stärke sind das zentrale Thema von Maṇipūra cakra. Das Leben ist manchmal hart, herausfordernd und braucht all unsere Kraft. Haben wir diese Kraft? Sind wir stark, um den Herausforderungen und Hindernissen begegnen zu können – oder resignieren wir und geben wir auf, weil das scheinbar der einfachere Weg ist?

    Wie geht es dir, wenn du dich den Eigenschaften von Maṇipūra stellst? Welchen Zugang hast du selbst zu diesem cakra?

    Yogapraxis mit Übungen für das Feuerchakra

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  • Svadhisthana cakra

    Svadhisthana cakra

    Der zweite Teil meiner Reise durch die cakras führt zu Svādhiṣṭhāna cakra. Ich möchte dessen Eigenschaften und seine thematische Verortung hervorheben und die physischen und psychischen Dysfunktionen beschreiben. Mache ich auch mit den Techniken für Yoga und den Alltag vertraut, um dieses cakra auszugleichen.

    Heute möchte ich weitere Informationen über das zweite zentrale cakra des menschlichen Körpers geben und Svādhiṣṭhāna in seinen Qualitäten und Eigenschaften etwas ausführlicher beleuchten.

    Die Eigenschaften von Svādhiṣṭhāna cakra

    Bei Svādhiṣṭhāna handelt es sich um eine Eigenschaft, die uns weg von der zentrierenden Kraft und der Erdung des Mūlādhāra führt – und eine neue Qualität aufzeigt: Die Lebendigkeit des Körpers und dessen überragende Fähigkeit, sich der Umwelt und den Herausforderungen anzupassen.

    EigenschaftBeschreibung
    NameSvādhiṣṭhāna cakra
    ÜbersetzungSvā = eigen, dhiṣṭhāna = Mitte
    ElementWasser
    Farbeorange
    LokalisationKreuzbein / Iliosakralgelenk
    Grundeigenschafttamas (erdend, schwer)
    PlanetMond
    NahrungAlles Flüssige – Suppen, Säfte, Tee, Wasser
    Verbfühlen
    DuftYlang-Ylang

    Der wichtigste Ansatz in der Analyse dieses cakras liegt darin, den menschlichen Körper und das Leben allgemein als ein flexibles und anpassungsfähiges System zu verstehen. In der Natur ist dieses Äquivalent das Wasser – es ist eines der stärksten Elemente überhaupt, denn es hat unsere Natur wie kein zweites Element im Laufe der Erdgeschichte verändert und geformt.

    Einerseits ist Wasser fließend und weich, andererseits besitzt es so viel Kraft, dass es Täler formt und das Gleichgewicht unsere Planeten beeinflusst. Wenn du schon einmal den Niagara Wasserfall oder die Iguazú-Wasserfälle zwischen Brasilien und Argentinien besuchen konntest, dann hast du eine sehr deutliche Idee von der Kraft dieses Elementes.

    Dysfunktionen

    Die Qualitäten dieses cakras sind Bewegung und Veränderung. Im Laufe unseres Lebens nehmen diese Qualitäten mehr und mehr ab – von der Lebendigkeit und Bewegungsfreude eines Kindes verändern wir uns in Richtung der Ruhe und Bewegungslosigkeit. Doch Leben heißt, sich zu bewegen und zu verändern. Dem entsprechend sind zentrale Dysfunktionen:

    • Versteifung des Skeletts und der Gelenke
    • Arthrose und Arthritis
    • Bandscheibenvorfälle im Lendenwirbelbereich
    • Emotionale Labilität
    • Panikattacken
    • Extreme Ängstlichkeit
    • Verhaftung in den Alltagsroutinen

    Zentrale Themen von Svādhiṣṭhāna

    Die Fähigkeit zur Veränderung sind die grundlegenden Eigenschaften – und des Weiteren:

    • Beweglichkeit und Flexibilität des Körpers
    • Beweglichkeit der Hüftgelenke
    • Flexibilität des Geistes
    • Offenheit für Neues, jenseits der gewohnten Routinen
    • Verbindung zur Gefühlswelt und den eigenen Emotionen

    Techniken für Yoga und den Alltag

    Folgende Techniken für den Körper und die Atmung können das cakra aktivieren:

    • Alle kriyas (Übungen des Körpers in Verbindung mit der Atmung), wie z.B. die Tigeratmung viyāgrah prāṇāyāma)
    • Weicher, fließender Atem in Koordination mit geschmeidigen Körperbewegungen
    • Dehnungen und Öffnungen der Hüfte (z.B.upavista koṇāsana, parivṛtta pādottānāsana, intensive Vorbeuge in der Schrittstellung parsvottanāsana, halbe Taube ardha kapotāsana)
    • Alle Sitzhaltungen im Schneidersitz (z.B. baddha koṇāsana, gomukhāsana, padmāsana, siddhāsana)

    Im Alltag erweisen sich als sinnvoll: Viel Kontakt zum Wasser – beispielsweise durch Baden und Schwimmen, Spaziergänge am See, viel Trinken, Aromabäder, duftende Körperöle, kreative Hobbys wie Bildende Künste, Tanzen, Tantra.

    Meditation für Svādhiṣṭhāna cakra

    Gut geeignete Haltungen für die Meditation sind das Sitzen auf dem Boden mit entsprechendem Sitzkissen sowie die Rückenlage. Wesentlich für dieses cakra ist, dass die jeweilige Pose sich nicht fest oder verkrampft anfühlen soll. Das bedeutet für den Sitz: Er sollte aufrecht sein und sich über einen entspannten Muskeltonus gleichzeitig bequem anfühlen.

    Folgende Ideen sind für die Meditation hilfreich:

    Wenn du dich an deine erste Yogastunde erinnerst – hattest du da schon die Flexibilität des Körpers, wie sie jetzt ist? Oder als du mit dem Sport begannst, war es damals schon so leicht, wie es sich jetzt anfühlt? Der Körper mit dem Skelett und den Muskeln passt sich allen Herausforderungen an.

    Dort, wo Bewegung ist, ist auch das Leben – Leben ist Bewegen. Und so, wie die Natur jedes Jahr von Neuem in die Wachstumsperiode kommt, so ist auch diese Energie des “Wachsens” in jedem Lebenwesen vorhanden, auch in uns. Letztendlich ist die Grundvoraussetzung für einen gesunden Körper, dass er sich bewegen kann – denn wir sind für Bewegungen geschaffen.

    Auch der Geist braucht ebenso wie der Körper die Flexibilität. Möchtest du wachsen, dich verändern, oder in deiner gewohnten Komfortzone bleiben? Wie weit bist du bereit, über dich hinaus zu wachsen und offen für das Neue zu sein? Es ist zwar einfach, in der bekannten und bequemen Routine zu verweilen, doch du hast das Potential, dich zu entfalten. Dafür brauchst du Mut, um alte Muster zu durchbrechen und Ängste und Hindernisse überwinden zu können. Letztendlich entscheidest du selbst, wie weit du wachsen möchtest. Und dieses Wachstum braucht Zeit, Geduld und Liebe, bis das Neue sichtbar wird.

    Fazit

    Das Svādhiṣṭhāna cakra stellt die Flexibilität in den Mittelpunkt. Einerseits verändert sich im Laufe des Lebens der eigene Körper, und andererseits sucht auch der Geist nach Veränderungen und neuen Herausforderungen. Wenn wir diese Veränderungen zulassen und offen für das Unbekannte sind, dann entsteht auch die Chance des persönlichen Wachstums und der Weiterentwicklung.

    Wie geht es dir dabei, wenn du dich diesen Fragen näherst? Welchen Zugang hast du selbst zu diesem cakra?

    Yogapraxis mit Übungen für das Wasserchakra

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  • Muladhara cakra

    Muladhara cakra

    In diesem Artikel beschreibe ich Mūlādhāra cakra, seine Eigenschaften, die zentralen Themen, erkennen körperliche und geistige Dysfunktionen und nutzen Yogatechniken für die Aktivierung dieses cakras. Weiterhin stelle ich Ideen für die Meditation vor.

    In einem vorherigen Artikel bin ich auf die Fragen eingegangen, was cakras überhaupt sind, welche Rolle sie im Yoga spielen und welche Qualität sie beinhalten. Kurz zusammengefasst handelt es sich im Wesentlichen um bestimmte Referenzpunkte des Körpers, die mit zentralen Qualitäten und Eigenschaften verknüpft werden.

    Nun möchte ich die einzelnen cakras konkreter vorstellen und beginne mit dem Basiscakra: Mūlādhāra.

    Die Eigenschaften von Mūlādhāra cakra

    Dieses cakra ist das sogenannte “Basiscakra” oder “Wurzelcakra”. Es ist in seinen Eigenschaften relativ leicht zugänglich und erfahrbar.

    EigenschaftBeschreibung
    NameMūlādhāra cakra
    ÜbersetzungMūlā = Wurzel, dhāra = Zentrum
    ElementErde
    Farbedunkles Rot
    LokalisationSteißbein
    Grundeigenschafttamas (erdend, schwer)
    PlanetErde
    NahrungEiweiß (Tofu, Linsen, Bohnen etc.)
    Verbhaben (im materialistischen Sinne)
    DuftZeder

    Dysfunktionen

    Die Grundqualitäten dieses cakras sind sowohl “haben” und “besitzen” im materialistischen Sinne als auch die Verbindung des Körpers zur Erde. Dem entsprechend sind zentrale Dysfunktionen:

    • Übergewicht des Körpers und Körpermasse als Versuch des Erdens
    • Beschwerden in den Knie- und Fußgelenken
    • Bandscheibenvorfälle
    • Krampfadern in den Beinen

    Zentrale Themen von Mūlādhāra

    Die Natur und das eigene Verhältnis zur Natur sind die Grundthemen. Darüber hinaus:

    • Die Grundbedürfnisse zum Überleben
    • Erdung und Verbindung zur Natur
    • Körperliche Gesundheit
    • Das Verhältnis zum eigenen Körper
    • Die Herkunft
    • Die Fähigkeit des Ankommens im “Hier und Jetzt”
    • Die eigene Wohnung
    • Urvertrauen in sich und seine soziale Umwelt
    • Sexualität als Trieb

    Techniken für Yoga und den Alltag

    Folgende Techniken für den Körper und die Atmung können das cakra aktivieren:

    • aśvinī mudrā (Anspannen und Entspannen der Muskelschichten des Beckenbodens)
    • mūla bandha (Zusammenziehen und Halten des Anusschließmuskels – soll die Konzentration und die Verdauung fördern – manche Literatur sagt auch, es soll vor grauen Haaren schützen)
    • Stellung des abwärts schauenden Hundes adho mukha śvānāsana bzw. die Berghaltung meruāsana
    • Alle kraftvollen Standhaltungen (z.B. Reiterstellung aśvasamcalanāsana, Heldenstellungen vīrabhadrāsana I+II, seitliche Winkelstellung pārśvakonāsana, kraftvolle Hocke utkaṭāsana)

    Im Alltag sind Spaziergänge in der Natur sinnvoll, ebenso wie sportliche Betätigungen, Fußmassagen, Barfußgehen, rhythmische Musik und das Beobachten von Sonnenuntergängen.

    Meditation für Mūlādhāra cakra

    Gut geeignete Haltungen für die Meditation sind das Sitzen auf dem Boden mit entsprechendem Sitzkissen sowie die Rückenlage. Zu Beginn steht das Spüren des Körpers am Boden im Vordergrund.

    Die Erde strahlt Stabilität und Halt aus – dieser Halt trägt, sodass sich der Körper entspannen kann, die Muskulatur durchlässiger und die Gelenke weiter werden. Die Erde schenkt uns auch die Lebenskraft und die Nahrung. Erst durch die Erde kann die Natur wachsen und sich entfalten.

    Folgende Fragen sind für die Meditation hilfreich:

    Kannst du die Auflageflächen deines Körpers zur Erde spüren und vergrößern? Wie gut gelingt es dir, auf deinem Platz und deiner Sitz- oder Liegeposition anzukommen? Bist du in Gedanken schon wieder unterwegs und ganz woanders? Oder gelingt es dir, dich auf das Hier einzulassen (auf deinem Platz im Raum) und im Jetzt (mit den Gedanken in diesem Augenblick und nicht in der Vergangenheit oder Zukunft) zu verweilen?

    Hast du vielleicht einen Lieblingsort in Gedanken oder in der realen Natur, zu dem du gehen kannst, wenn du Zeit zum Durchatmen und zum Kraft tanken brauchst? Stell dir vor, du bist an diesem Ort – wie ist er beschaffen, was ist um dich herum? Was riechst, hörst und spürst du? Nimm dir ein paar Minuten Zeit, dort zu verweilen und zu genießen.

    Fazit

    Das Mūlādhāra cakra reflektiert die Basiseigenschaften des menschlichen Lebens: Woher komme ich? Habe ich einen Ort, der mein Zuhause ist, an dem ich mich wohl fühlen und Kraft tanken kann? Oder bin ich nur unterwegs, renne ziellos durch die Welt und verliere meine Wurzeln der Herkunft? Wie gehe ich mit mir, meinen Bedürfnissen und meinem Körper um? Achte ich auf meine physische Gesundheit oder malträtiere ich meinen Körper und sehe ihn nur als Werkzeug an?

    Dieses cakra hilft uns, wieder in Verbindung mit uns selbst zu kommen, um sprichwörtlich die “Füße auf den Boden” zu stellen. Denn oft sind wir in der Schnelllebigkeit des Alltags und Berufslebens nur noch mobil und unterwegs – und verlieren dadurch den Bezug zu uns selbst und zu dem, was uns im Wesentlichen auszeichnet.

    Wie geht es dir, wenn du dich diesen Fragen stellst? Welchen Zugang hast du selbst zu diesem cakra?

    Yogapraxis mit Übungen für das Wurzelcakra

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