Den Fokus nur auf das Schöne und Beglückende zu legen, kann verhindern, die Tiefe des eigenen Seins zu erkennen.
Zum Leben gehören viele unterschiedliche Qualitäten: Schönheit, Freude, Leichtigkeit, Glück, Zufriedenheit… Und es ist eine wunderbare Erfahrung, sich all dem genussvoll zu öffnen.
Doch zur Fülle des Lebens zählen auch unsere tiefen Sorgen, Zweifel, Ängste, Leid, Krankheit, Verlust, Trauer… Sich ihnen zu stellen, sie anzunehmen und zu akzeptieren – ohne zu verdrängen – kann uns in einen tieferen Kontakt mit unserem inneren Wesen bringen. Es lässt uns die Vielfältigkeit, und auch die Widersprüchlichkeit, unseres Seins erkennen, worin ein tieferes Verständnis und der Quell für Veränderungen entstehen kann.
Ich habe dazu ein sehr inspirierendes Zitat gefunden:
Meine Angst zugrunde zu gehen
hat sich gewandelt
seit ich am Ende war
mit meinen Kräften
meinen Bildern
den hehren Plänen, Sorgen und Wünschen.
Seit ich zugrunde gegangen bin
weiß ich um den Grund
der mich hält
die Quelle in der Tiefe
sprudelt anders als ich will
lehrt mich lauschen
dem Fluss folgen.
Melanie Kirschstein