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  • Meditieren in der Natur

    Meditieren in der Natur

    Seit Menschengedenken zieht es uns hinaus in die Natur. Nicht nur deshalb, weil wir mit und von ihr leben, sondern auch, weil wir dort draußen intuitiv erfahren, dass mir mit etwas Besonderem in Verbindung kommen.

    An besonderen Orten in der Natur wurde der Mensch einst sesshaft, und an außergewöhnlichen Plätzen baute er sich Tempel, Klöster und Kirchen – weil er spürte, dass er dort mit etwas in Kontakt kommt, was ihm eine tiefere Verbindung zu etwas schenkt, das über ihn selbst hinausgeht.

    Auch heute noch packt es uns ab und zu, und zieht uns hinaus. Weg vom Schreibtisch, von der Arbeitslast, dem Stress und der Hektik, von den Problemen und Sorgen. Hinein in die Wälder und auf die Berge, an die Flüsse und Meere.

    Natürlich achtsam sein.

    Der Kontakt zur Natur schenkt uns die Ruhe, die wir suchen; die Stille, die uns nährt; das Bewusstsein über die Schönheit und Fülle des Lebens; die Harmonie und den Einklang.

    Wir erspüren die Luft auf der Haut, fühlen die Sonne, die uns wärmt, riechen die Düfte der Jahreszeit, und ertasten den Boden, auf dem wir gehen.

    All das beruhigt unseren Geist und schult unsere Sinne. Die Natur lockt uns in die Gegenwärtigkeit – in das Wahrnehmen des Hier und Jetzt. Wir erleben uns nicht mehr isoliert, und von den Herausforderungen überrannt, sondern als einen immanenten Teil der Natur, und in ihr aufgehoben und geborgen.

    Doch halt! Wenn wir einfach nur so durch die Welt gehen, allein mit dem Erreichen des nächsten Etappenziels vor Augen, oder nur ob des sportlichen Ehrgeizes die Strecke bewältigen, dann sind wir noch lange nicht im Kontakt mit der Natur.

    Erst das absichtslose Beobachten – frei von Bewertungen, mit einem offenen Herzen und einem präsenten Geist – ermöglicht uns den achtsamen Kontakt zu uns und zur Natur.

    Wir erlauben uns, die Welt sinnlich zu erfahren, ohne sie zu konsumieren.

    Meditieren im Gehen.

    Wenn du spürst, wie beim Gehen oder Stehen deine Füße die Mutter Erde berühren, und du ihren Halt und ihre Ruhe in dich aufnehmen kannst. Wenn du auf die Geräusche lauschst, die deine Schritte auf dem Boden erzeugen. Wenn du wahrnimmst, wie der Wind sanft rauscht und deine Haut streichelt. Wenn du die Kläge der Natur um dich herum wahrnimmst. Wenn du beoachtest, wie sich im Lauf des Weges die Natur verändert.

    Dann fällt es dir leichter, auf allen Ebenen mit den Elementen in den Kontakt zu kommen. Dann spielen Raum und Zeit keine große Rolle mehr, und du kannst eine tiefe Verbundenheit erfahren. Dann meditierst du bereits – und das ganz natürlich, ohne eine komplizierte Anleitung zu benötigen.

    Meditieren im Sitzen.

    Suche dir in der Gehmeditation einen Ort aus, der dir Kraft schenkt. Vielleicht ist es ein großer alter Baum auf einer Lichtung. Vielleicht ein Platz, der dir eine wunderschöne Aussicht ermöglicht. Oder es ist eine Stelle an einem Bach oder einem See?

    Du kannst dich einfach dort hinsetzen, und deinen Platz und seine Umgebung neugierig erforschen.

    Wie fühlt sich das Fleckchen Erde an, auf dem du sitzt? Ist der Boden weich oder eher hart? Welche Dinge sind um dich herum? Wie sehen sie aus, und welche Farben kannst du wahrnehmen? Bewegt sich vielleicht etwas? Was siehst du in der Weite? Und wie sieht der Himmel über dir aus?

    Schließe nach einiger Zeit einfach mal deine Augen. So kommst du in den Kontakt mit deinen anderen Sinnen. Wie riecht es um dich herum? Welche Geräusche nimmst du wahr, ohne dass du angestrengt danach suchst? Wie fühlt sich der Boden an, wenn du ihn mit geschlossenen Augen berührst? Spürst du den Wind oder die Sonne auf deiner Haut?

    Fühlst du dich mit diesem Platz verbunden? Nährt er dich? Welche Gedanken tauchen in dir auf? Weckt dieser Ort Erinnerungen, Bilder und Gefühle in dir?

    Die Natur erwartet uns.

    Es braucht nichts Besonderes, um in den Kontakt zur Natur zu kommen. Wir brauchen keine professionelle Outdoor-Kleidung, keine Kopfhörer mit esoterischen Klängen, kein extravagantes Meditationskissen und keine Achtsamkeits-App.

    Der Natur ist es völlig egal, ob wir wandern, joggen, spazieren gehen oder einfach rumliegen und die Wolken beobachten. Wir müssen keinen Workshop in Meditation und Achtsamkeit ablegen, sondern dürfen einfach sein, wie wir sind.

    Es ist ganz leicht: Die Natur erwartet uns mit offenen Armen! Worauf wartest du?


    Literatur:

    Huppertz, M., Schatanek, V. (2015): Achtsamkeit in der Natur. Jungfermann Verlag.

    Coleman, M. (2013): Die Weisheit der Wildnis – Selbsterkenntnis durch Achtsamkeit in der Natur. Arbor Verlag.

    Döll, E., Hilinger, M. (2014): Das Zen des glücklichen Wanderns – Schritt für Schritt zu sich kommen. Theseus Verlag.

  • Ein Foto-Spaziergang mit dem Handy

    Ein Foto-Spaziergang mit dem Handy

    Nimm zum nächsten Spaziergang einfach mal dein Handy mit und mache ein paar Fotos von den Dingen in der Natur, die dir auf deinem Weg begegnen. Das ist eine großartige Methode, um in Bewegung zu bleiben, den Kopf frei zu machen und die Umwelt bewusst und achtsam wahrzunehmen.

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  • Beschwerden mit den Handgelenken im Yoga?

    Beschwerden mit den Handgelenken im Yoga?

    Yoga ist eine sehr effektive Methode für mehr Wohlbefinden von Körper und Geist. Doch obgleich die Übungen oftmals recht einfach und leicht erscheinen, bedürfen sie einer guten Beweglichkeit des Körpers und der Gelenke. Da viele Menschen nicht mehr gewohnt sind, sich auf ihre Arme und Hände zu stützen, können die Handgelenke einige Schmerzen und Probleme in der Yogapraxis bereiten. Das muss nicht sein!

    Im Yoga gibt es viele Übungen und Haltungen, die auf den Armen und Händen praktiziert werden. Insbesondere (Wieder-)Einsteiger im Yoga merken im Verlauf der Übungspraxis recht schnell, dass die Handgelenke zu schmerzen beginnen. Die Ursache liegt darin, dass wir es schlichtweg nicht mehr gewohnt sind, uns auf den Händen abzustützen und die Handgelenke adäquat zu belasten.

    Weshalb können die Handgelenke bei Druckbelastungen und Bewegungen schmerzen?

    Die Muskulaturen und die Gelenkstrukturen der Hände sind durch einseitige Belastungen – insbesondere im beruflichen Kontext, beispielsweise durch langes Sitzen am (Büro-)Arbeitsplatz – ungleichmäßig beansprucht und haben Dysbalancen entwickelt. Selbst die Muskelgruppen des Schultergürtels und der Arme sind tendenziell schwach ausgeprägt und sichern daher die Belastung der Arme und Hände nur mangelnd ab.

    Auch die Gelenke selbst können eine Ursache für Beschwerden sein. Durch die häufig zu geringen Bewegungsradien der Handgelenke können sie nicht mehr endgradig  – bis zum Maximum der Gelenkstellung – bewegt werden. Werden sie nun beispielsweise im Vierfüßlerstand am Boden belastet, dann werden sie durch den Druck in endgradige Gelenkstellungen gebracht, wodurch Schmerzen auftreten können.

    Häufige Probleme und Erkrankungen der Hände, die zu Schmerzen führen können

    Nicht immer müssen ernsthafte Erkrankungen eine Ursache für Schmerzen in den Handgelenken sein, oftmals ist es einfach nur die ungewohnte stützende Beanspruchung der Hände und Arme, die zu Verspannungen, unangenehmen Empfindungen, Schwellungen oder Bewegungseinschränkungen führen können.

    Häufige Ursachen für Beschwerden in den Handgelenken:

    • Vorausgegangene handgelenksnahe Knochenbrüche mit der Folge einer eingeschränkten Beugungsfähigkeit des Handgelenks
    • Arthrose in den Handgelenken und Fingergelenken
    • Verkürzungen der Handflächenfaszien
    • Reizungen des Handnervs (Karpaltunnelsyndrom) oder Sehnenscheidenentzündungen durch einseitige Bewegungen und Überbelastungen
    • Schmerzimpulse aus dem Bereich der Halswirbelsäule oder der Armnerven
    • Unterentwickelte Muskelgruppen der Arme, Hände und Finger, die eine Streck- und Beugebewegung nur ungenügend stabilisieren

    Die meisten Beschwerden lösen sich im Verlauf der Übungspraxis auf, da sich die Gelenke und Muskelgruppen an die wiedergewonnene Bewegungsfähigkeit anpassen und toleranter gegenüber den Druck- und Gewichtsimpulsen werden. Mildern sich die Symptome nicht ab, oder werden sie im Verlauf stärker, sollte unbedingt Rücksprache mit dem Lehrer oder einem Arzt gehalten werden.

    Ideen und Tipps zum Schutz der Handgelenke im Yoga

    Generell gilt: Wer seine Handgelenke durch Be- und Entlastungen regelmäßig beansprucht, in den stützenden Haltungen kreativ variiert und die Übungspraxis an die Herausforderungen des Körpers anpasst, wird mit aller Wahrscheinlichkeit keinen schädigenden Einfluss auf seine Gelenke ausüben.

    Leider gibt es keine “Wunderübung” oder eine einzelne Technik, um die Beschwerden schnell loszuwerden. Vielmehr ist ein Mix aus verschiedenen Ansätzen sinnvoll, wovon ich einige vorstellen möchte.

    Im Vierfüßlerstand

    Die meisten Yogalehrer legen viel Wert darauf, die Gelenke des Körpers gut auszurichten. Im Vierfüßler bedeutet dies, dass die Knie unter den Hüftgelenken sowie die Hände unter den Schultergelenken abgestellt sind. Aus Ausrichtungsgründen mag das sinnvoll erscheinen, doch erleichtert dies nicht die Beschwerden in den Handgelenken, da diese nun rechtwinklig – und somit nahe an der Bewegungsgrenze – am Boden aufsitzen. Kommt nun noch das Gewicht des Oberkörpers auf die Gelenke, dann entstehen schnell die oben genannten Beschwerden.

    • Bringe die Hände ein kleines Stück vor den Schultergelenken zum Boden! Somit reduziert sich der Bewegungsgrad des Gelenkes, es ist weniger stark gebeugt und entlastet sich spürbar.
    • Spreize die Finger weit auseinander und drücke die Fingerkuppen kräftiger in den Boden, um die Handgelenke vom Gewicht zu entlasten.
    • Mache Fäuste und drücke deine Fingerrücken in den Boden – die Fingerkuppen der Hände zeigen zueinander.
    • Nimm dir Klötze und greife fest zu.
    • Beuge die Ellenbogen ein wenig an und rotiere die Oberarme etwas nach außen, sodass deine Ellenbogen etwas mehr nach hinten in Richtung der Knie zeigen.
    • Polstere deine Handgelenke durch eine weiche Decke ab oder rolle die Matte unter den Handgelenken ein, um die Druckbelastung zum Untergrund zu reduzieren.

    Im abwärtsschauenden Hund, heraufschauenden Hund und Liegestütz

    In diesen Haltungen lastet sehr viel Gewicht auf den Händen und Handgelenken, daher können Beschwerden und Schmerzen recht schnell auftreten. Um ihnen vorzubeugen sind folgende Ideen möglich:

    • Spreize die Finger weit auseinander; drücke den Daumen, den Bereich zwischen dem Daumen und dem Zeigefingergrundgelenk fest in die Matte; drücke alle anderen Fingergrundgelenke tief in die Matte – ebenso die Außenkante der Hände. Dies führt zu einer höheren Muskelspannung und einer besseren Stabilisierung der Handgelenke.
    • Bringe möglichst viel Gewicht weg von den Handgelenken und nach vorne in Richtung der Fingerkuppen.
    • Beuge deine Ellenbogen leicht nach außen und drehe sie ein wenig nach hinten. Hierdurch wird das Gelenk aus seiner endgradigen Belastung herausgenommen und die stabilisierende Muskulatur in Trizeps, des Unterarms und der Hand aktiviert.

    In anderen Haltungen

    • Finde kreative Alternativen; stütze dich beispielsweise auf den Unterarmen ab und verschränke deine Finger.
    • Variiere in den Handstellungen und bringe sie beispielsweise weiter nach vorne oder nach außen. Dies beansprucht deine Knorpel, Knochen, Bindegewebsstrukturen und Muskeln auf unterschiedliche Art und Weise.
    • Ziehe die Fingerkuppen heran, so als würdest du die Finger einkrallen (“Finger beim Klavier spielen”).
    • Komme früher als andere aus den belastenden Haltungen heraus und gönne dir eine kleine Pause.

    Allgemeine Tipps gegen Beschwerden in den Handgelenken im Yoga und im Alltag

    Probleme und Beschwerden in den Handgelenken sind leider ein häufiger Grund, um mit dem Yoga aufzuhören – und ein weit verbreitetes Phänomen. Doch so weit muss es nicht kommen, wenn du mit deinen “Schwachstellen” – die übrigens jeder von uns hat – nachsichtig umgehst. Schenke dir Zeit, um deinem Körper die Möglichkeit zu geben, schrittweise und langsam die Muskulatur aufzubauen und den Bewegungsspielraum deiner Gelenke zu erweitern bzw. die Gelenke generell an die Beanspruchung zu gewöhnen.

    • Bewege zwischendurch deine Handgelenke und lockere sie, indem du deine Hände sanft und maßvoll ausschüttelst. Das ist sehr wohltuend für die Gelenke, die gut von der Gelenksflüssigkeit umspült werden können und ebenso gut für die Knorpelstrukturen, die sich besser ernähren können.
    • Schenke dir sanft kreisende Bewegungen in den Handgelenken und variiere diese Kreisbewegungen kreativ.
    • Hebe die Hände über die Herzhöhe nach oben. Balle dann die Hände zu einer Faust und presse sie für ein paar Sekunden fest zusammen; öffne anschließend die Faust und spreize die Finger weit auseinander. Mache das abwechselnd für einige Durchgänge.
    • Streiche deine Finger, Hände und Handinnenflächen aus.
    • Polstere deine Hände und Handgelenke ab – im Yoga durch weiche Decken, eine gerollte Matte oder Fahrradhandschuhe.
    • Baue die Schutzmuskulatur in deinen Händen auf, indem du beispielsweise einen Gegenstand in die Hand nimmst und diesen abwechselnd fest zusammendrückst.
    • Umschließe im Büro die Türklinken und drücke sie fest zusammen.
    • Gib jemandem die Hand und drücke fest zu (vielleicht solltest du dein Gegenüber vorher darüber informieren…..).

    Das Stützen auf den Armen und Händen sollte langsam und gut erarbeitet werden. Grundsätzlich ist es wichtig zu verstehen, dass eine höhere Spannung der Muskulatur um das Gelenk herum dieses besser stabilisieren und somit auch besser vor Überbelastungen schützen kann. Wenn du zusätzlich die oben beschriebenen Tipps in deine Yogapraxis und in den Alltag integrierst, bist du gut gerüstet und kannst deinen Händen und Handgelenken etwas Gutes schenken.

    Wie gehst du mit Schmerzen in den Handgelenken um? Hast du deine eigenen persönlichen Erste-Hilfe-Tipps? Dann sende sie mir – ich freue mich auf deine Anregungen und konstruktiven Ideen.

    Alles Gute für Heute!
    Tobias.

  • Stille ist wichtig für die Gesundheit

    Stille ist wichtig für die Gesundheit

    Unsere Welt ist beschleunigt. Die Zeit rast uns davon, das Leben pulsiert und die Stadt schläft nie. Alles um uns herum wird immer schneller, lauter und greller. Doch wir selbst kommen kaum noch hinterher, fühlen uns fremdgesteuert, wie ein Hamster in seinem Rad, das sich unablässig weiter und immer schneller dreht. Ein Entkommen gibt es scheinbar nicht.

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