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Beschwerden mit den Handgelenken im Yoga?

Yoga ist eine sehr effektive Methode für mehr Wohlbefinden von Körper und Geist. Doch obgleich die Übungen oftmals recht einfach und leicht erscheinen, bedürfen sie einer guten Beweglichkeit des Körpers und der Gelenke. Da viele Menschen nicht mehr gewohnt sind, sich auf ihre Arme und Hände zu stützen, können die Handgelenke einige Schmerzen und Probleme in der Yogapraxis bereiten. Das muss nicht sein!

Im Yoga gibt es viele Übungen und Haltungen, die auf den Armen und Händen praktiziert werden. Insbesondere (Wieder-)Einsteiger im Yoga merken im Verlauf der Übungspraxis recht schnell, dass die Handgelenke zu schmerzen beginnen. Die Ursache liegt darin, dass wir es schlichtweg nicht mehr gewohnt sind, uns auf den Händen abzustützen und die Handgelenke adäquat zu belasten.

Weshalb können die Handgelenke bei Druckbelastungen und Bewegungen schmerzen?

Die Muskulaturen und die Gelenkstrukturen der Hände sind durch einseitige Belastungen – insbesondere im beruflichen Kontext, beispielsweise durch langes Sitzen am (Büro-)Arbeitsplatz – ungleichmäßig beansprucht und haben Dysbalancen entwickelt. Selbst die Muskelgruppen des Schultergürtels und der Arme sind tendenziell schwach ausgeprägt und sichern daher die Belastung der Arme und Hände nur mangelnd ab.

Auch die Gelenke selbst können eine Ursache für Beschwerden sein. Durch die häufig zu geringen Bewegungsradien der Handgelenke können sie nicht mehr endgradig  – bis zum Maximum der Gelenkstellung – bewegt werden. Werden sie nun beispielsweise im Vierfüßlerstand am Boden belastet, dann werden sie durch den Druck in endgradige Gelenkstellungen gebracht, wodurch Schmerzen auftreten können.

Häufige Probleme und Erkrankungen der Hände, die zu Schmerzen führen können

Nicht immer müssen ernsthafte Erkrankungen eine Ursache für Schmerzen in den Handgelenken sein, oftmals ist es einfach nur die ungewohnte stützende Beanspruchung der Hände und Arme, die zu Verspannungen, unangenehmen Empfindungen, Schwellungen oder Bewegungseinschränkungen führen können.

Häufige Ursachen für Beschwerden in den Handgelenken:

Die meisten Beschwerden lösen sich im Verlauf der Übungspraxis auf, da sich die Gelenke und Muskelgruppen an die wiedergewonnene Bewegungsfähigkeit anpassen und toleranter gegenüber den Druck- und Gewichtsimpulsen werden. Mildern sich die Symptome nicht ab, oder werden sie im Verlauf stärker, sollte unbedingt Rücksprache mit dem Lehrer oder einem Arzt gehalten werden.

Ideen und Tipps zum Schutz der Handgelenke im Yoga

Generell gilt: Wer seine Handgelenke durch Be- und Entlastungen regelmäßig beansprucht, in den stützenden Haltungen kreativ variiert und die Übungspraxis an die Herausforderungen des Körpers anpasst, wird mit aller Wahrscheinlichkeit keinen schädigenden Einfluss auf seine Gelenke ausüben.

Leider gibt es keine “Wunderübung” oder eine einzelne Technik, um die Beschwerden schnell loszuwerden. Vielmehr ist ein Mix aus verschiedenen Ansätzen sinnvoll, wovon ich einige vorstellen möchte.

Im Vierfüßlerstand

Die meisten Yogalehrer legen viel Wert darauf, die Gelenke des Körpers gut auszurichten. Im Vierfüßler bedeutet dies, dass die Knie unter den Hüftgelenken sowie die Hände unter den Schultergelenken abgestellt sind. Aus Ausrichtungsgründen mag das sinnvoll erscheinen, doch erleichtert dies nicht die Beschwerden in den Handgelenken, da diese nun rechtwinklig – und somit nahe an der Bewegungsgrenze – am Boden aufsitzen. Kommt nun noch das Gewicht des Oberkörpers auf die Gelenke, dann entstehen schnell die oben genannten Beschwerden.

Im abwärtsschauenden Hund, heraufschauenden Hund und Liegestütz

In diesen Haltungen lastet sehr viel Gewicht auf den Händen und Handgelenken, daher können Beschwerden und Schmerzen recht schnell auftreten. Um ihnen vorzubeugen sind folgende Ideen möglich:

In anderen Haltungen

Allgemeine Tipps gegen Beschwerden in den Handgelenken im Yoga und im Alltag

Probleme und Beschwerden in den Handgelenken sind leider ein häufiger Grund, um mit dem Yoga aufzuhören – und ein weit verbreitetes Phänomen. Doch so weit muss es nicht kommen, wenn du mit deinen “Schwachstellen” – die übrigens jeder von uns hat – nachsichtig umgehst. Schenke dir Zeit, um deinem Körper die Möglichkeit zu geben, schrittweise und langsam die Muskulatur aufzubauen und den Bewegungsspielraum deiner Gelenke zu erweitern bzw. die Gelenke generell an die Beanspruchung zu gewöhnen.

Das Stützen auf den Armen und Händen sollte langsam und gut erarbeitet werden. Grundsätzlich ist es wichtig zu verstehen, dass eine höhere Spannung der Muskulatur um das Gelenk herum dieses besser stabilisieren und somit auch besser vor Überbelastungen schützen kann. Wenn du zusätzlich die oben beschriebenen Tipps in deine Yogapraxis und in den Alltag integrierst, bist du gut gerüstet und kannst deinen Händen und Handgelenken etwas Gutes schenken.

Wie gehst du mit Schmerzen in den Handgelenken um? Hast du deine eigenen persönlichen Erste-Hilfe-Tipps? Dann sende sie mir – ich freue mich auf deine Anregungen und konstruktiven Ideen.

Alles Gute für Heute!
Tobias.

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