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Wie gefährlich sind Yoga-Videos?

Yogavideos sind eine tolle Möglichkeit, die Übungen von Zuhause aus zu praktizieren. Einfach die Matte im Wohnzimmer ausrollen, ein passendes Video aussuchen und Yoga mitmachen. Wann immer es dir gefällt. Klingt das nicht hervorragend? Nach meinem Selbstversuch muss ich sagen: Nicht unbedingt!

Warum Yoga per Video praktizieren?

Yoga von Zuhause aus und per Video zu praktizieren, scheint zumindest für Beginner sehr populär zu sein. Das suggerieren jedenfalls die Klickzahlen der Videos. Und so habe ich mir Zeit genommen, und mich durch viele Videos hindurchgearbeitet. Schließlich möchte man ja auch als Yogalehrer wissen, was zurzeit en vogue und angesagt ist.

Die Landschaften – wahlweise das Meer, ein Panoramablick über die Stadt oder von Bergen – waren traumhaft anzusehen. Die Damen und Herren, die durch die Yogavideos führten, sahen wunderschön aus, waren anmutig in ihren Bewegungen und körperlich top in Form. Ich konnte entscheiden, ob ich eher sanfte und dehnende oder aktive und kraftvolle Stunden mitmachen wollte.

Doch am Ende der Videos war ich nicht immer entspannt – und auch der innere Frieden stellte sich nicht so oft ein. Im Gegenteil: Ich hatte viele Fragen im Kopf, die ich der Yogalehrer/in leider nicht stellen konnte.

Das sind die Probleme mit Yogavideos

Ein ganz wesentliches Problem, das gleichwohl nicht dem einzelnen Yogavideo geschuldet ist, ist die Einseitigkeit des Mediums. Die Yogalehrer/in spricht zwar ZU mir, doch sie spricht nicht MIT mir. Sie kann nicht darauf reagieren, was ich mache – und sie weiß nicht, wie ich mich mit ihrer Stunde fühle.

Am Ende meines Versuchs bin ich eher erschrocken, als begeistert. Abgesehen davon, dass sich die meisten durchschnittlich-beweglichen Teilnehmer eher überfordern, indem sie versuchen, Sequenzen mitzumachen, die definitiv nicht für sie geeignet sind, finde ich es in einigen Videos auch offen gestanden ziemlich bedenklich, was die Yogalehrer/in dort zeigt. Da frage ich mich ernsthaft, ob sie über ein fundiertes anatomisches Wissen verfügen und wissen, was sie da machen.

Fazit: Zum Ausprobieren ok, für die Dauer eher nicht geeignet!

Wofür sind Yogavideos denn nun eigentlich gut? Ich bin der Meinung, sie sind ein gut erreichbares und somit niederschwelliges Angebot, um Yoga kennenzulernen. Niemand muss als absoluter Beginner in ein Studio gehen, um zu wissen, was in der Yogastunde geschieht.

Yogavideos scheinen also eher für Anfänger geeignet zu sein. Doch dies widerspricht fast immer dem Inhalt des Yogavideos. Ein perfekt durchtrainierter Yogalehrer zeigt Übungen vor, die auch für viele erfahrene Yogaübenden kaum machbar sind. Die Gefahr, sich kurz- und auch langfristig ernsthafte Verletzungen zuzuführen, erscheint mir viel zu hoch, als dass es die Bequemlichkeit des Video-Anschauens rechtfertigen könnte.

Von daher kann ich nur einen Ratschlag geben: Entweder schau dir das Video an, und sei sehr kritisch bei dem, was die im Video von dir verlangen (Kenne deine Grenzen!!!) oder sei erfahren, denn dann weißt du, was du mitmachen kannst.

Wenn du konkrete Fragen zu den Yogaübungen hast, oder dir Tipps und Anregungen holen möchtest, dann suche dir bitte einen erfahrenen Yogalehrer aus und gehe dort hin. Er weiß, was für dich geeignet ist, und wie du Yoga so gestalten kannst, dass du dich dabei wohl fühlst UND gesund bleibst.

Bleib gesund!
Tobias

 

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