Yoga Sutra Glück als Grund der Begierde

Der zentrale philosophische Leittext des Yoga, die yogasūtra von Patañjali, gibt uns einen Hinweis darauf, wie wir mit unseren Unsicherheiten und Ängsten umgehen können.

In der yogasūtra 2, Vers 7 heißt es:

सुखानुशयी रागः
sukha-anuśayī rāgaḥ
Anzunehmen, dass äußere Umstände das Glück (sukha) mit sich bringen, wird Gier (rāgaḥ) genannt.

yogasūtra 2, Vers 8 hebt hervor:

दुःखानुशयी द्वेषः
duḥkha-anuśayī dveṣaḥ
Anzunehmen, dass äußere Umstände zu Leiden (duḥkha) führen, wird Abneigung (dveṣaḥ) genannt.

Unsere Unsicherheiten, Ängste und Begierden sind zum Einen dazu da, uns vor negativen Erlebnissen und Erfahrungen zu schützen. Sie lehren uns, achtsam und aufmerksam zu sein und zu große Risiken zu vermeiden.

Zum Anderen können sie uns aber auch im Griff haben, uns einengen und uns den Freiraum nehmen. Daher ist es wichtig, dass wir uns mit unseren Ängsten auseinandersetzen, sie respektieren und auch hinterfragen.

Wer seine Ängste und Unsicherheiten hinterfragt, kann lernen, seine Gefühle auf ein realistisches und angemessenes Maß zu reduzieren und hierdurch zu beherrschen. Somit ist ein freieres Leben möglich.


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