Übungen für Yoga am Morgen

Erfrischt und mobilisiert in den neuen Tag zu starten ist das Ziel dieses Programms. Dazu habe ich eine kleine Übungssequenz zusammengestellt, die Körper und Geist aktiviert und vitalisiert. So hast du einen schönen Start und bist gut für den Tag gerüstet.

Warum lohnt es sich, mit einem kleinen Morgenprogramm in den Tag zu starten? Ganz einfach: Ein Großteil der Beweglichkeit, die wir uns am Morgen schenken, um die noch schläfrigen Muskeln und Gelenke zu aktivieren, bleibt den Tag über erhalten. Mit einer sanften und gleichzeitig aktivierenden Morgenpraxis können wir fit, energetisiert und vital durch den Tag kommen.

Ein Übungsprogramm für die Yogapraxis am Morgen

Bereite am Besten schon am Abend zuvor alles für das Yogaprogramm vor. Lege dir eine Matte und die Hilfsmittel zurecht, die du gut gebrauchen kannst. Stelle den Wecker eine halbe Stunde eher, damit du am nächsten Morgen ohne Zeitdruck und Stress praktizieren kannst.

Welche Schwerpunkte sind sinnvoll für das Morgenprogramm?

Yoga am Morgen hat das Ziel, Körper und Geist zu erwecken und zu vitalisieren. Daher bieten sich folgende Schwerpunkte an:

  • Die Haltungen und Bewegungen können besonders lebendig gestaltet werden, sodass du auch in den statischen Haltungen kleine Bewegungen einbauen kannst, um dich körperlich durchzubewegen.
  • Die Atmung darf intensiv und kraftvoll fließen, eventuell sogar leicht hörber und sanft reibend.
  • Dehnungen für die Muskulatur sind ebenso sinnvoll wie sanfte Drehungen, um die Bandscheiben des Rückens zu mobilisieren.

Was sollte bei Yoga am Morgen vermieden werden?

Nicht alle Bewegungen und Haltungen sind am Morgen sinnvoll. Im Besonderen haben die Bandscheiben der Wirbelsäule in der Nacht die Gelegenheit gehabt, entlastet zu werden und sich mit neuer Nährflüssigkeit vollzusaugen. Die Bandscheiben sind morgens daher satt gefüllt und vergrößert – weswegen wir am Morgen etwas länger sind als am Abend.

Aufgrund der prall gefüllten Bandscheiben ist es wichtig, keine intensiven Vorbeugen zu machen. Dies gilt insbesondere für Vorbeugen mit rundem Rücken. Hier ist die Gefahr, dass die Bandscheibe platzt und der Kern austritt, am Größten. Sehr viele Bandscheibenvorfälle treten beispielsweise nach dem Aufstehen und beim Anziehen der Socken auf. Daher halte ich es für sehr wichtig, intensive Vorbeugen mit rundem Rücken am Morgen unbedingt zu vermeiden!

Kleine Übungen im Bett nach dem Aufwachen

Schon im Bett, kurz nach dem Munterwerden, kannst du deinem Körper ein wohliges Gefühl schenken. Beginne einfach mit sanften Bewegungen zum Räkeln und Genießen. Danach kannst du die Beine und Arme ganz lang strecken, um deine Muskulatur zu dehnen. Du kannst ebenso mit dem Becken zu den Seiten schaukeln und kleine Drehbewegungen einbauen. Mache einfach die Bewegungen, die intuitiv entstehen möchten und die sich gut für dich anfühlen. Kombiniere das gerne mit tiefen Atemzügen und genussvollen Lauten, die dir helfen, munter zu werden. Das darf viel Spaß machen 🙂

Drei Übungen im Stehen: Strecken, Seitbeugen und Pendeln

Nach diesen ersten Bewegungen bieten sich weitere Sequenzen an, um den Körper zu aktivieren. Du kannst dich beispielsweise im Stehen so lang wie möglich strecken – verschränke hierzu die Finger, drehe die Handinnenseiten nach oben in Richtung Decke und streck dich weit nach oben. Du kannst hierfür auch auf die Zehenspitzen kommen. Stell dir vor, du ziehst dich mit jeder Einatmung nach oben und entspannst dich mit der Ausatmung.

Anschließend kommst du in sanfte Seitbeugen. Verschränke hierfür die Daumen, stelle die Füße etwas weiter als hüftbreit auf dem Boden auf und beuge dich sanft nach rechts. Ziehe dabei die Bauchdecke leicht nach innen zur Wirbelsäule und lasse auf der linken Ferse genau so viel Gewicht wie auf der rechten Ferse. Gönne dir ein paar tiefe Atemzüge und wechsle dann die Seite. Komme danach zurück in einen lockeren und aufrechten Stand.

Die linke Zeichnung zeigt eine Streckung des Körpers im Stehen. Die beiden anderen Zeichnungen verdeutlichen jeweils eine Seitbeuge nach links und rechts. Die Pfeile geben die wesentlichen Bewegungsrichtungen an.

Als nächstes pendelst du um deine eigene Körperachse. Hierfür brauchst du eine Armlänge Abstand zu allen Richtungen. Lasse während des Pendelns die Schultern locker und die Arme in einem großen Bogen um deinen Körper fliegen. Die Hände können gerne am Gesäß, unteren Rücken oder den Schulterblättern anschlagen – das ist zugleich eine kleine Klopfmassage. Stelle dir während des Pendelns vor, dass du dich mit jeder Umdrehung lang ziehst und in Richtung der Decke schraubst. Beende nach einiger Zeit und spüre einen Augenblick in einem ruhigen Stand nach.

Ein Sonnengruß am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen

Nun bist du für einen kleinen Sonnengruß bereit. Du kannst diesen in deinem eigenen Rhythmus praktizieren. Lasse die Bewegungen in den Wiederholungen immer geschmeidiger und fließender werden, achte auch auf eine lebendige und fließende Atmung. Bitte übe vorsichtig und achtsam, und lasse dir besonders in den Vorbeugen viel Zeit, um mit langem Rücken in die Vorbeuge zu gehen und wieder aus ihr heraus zu kommen!

Den Sonnengruß habe ich dir aufgemalt. Solltest du mit den Bewegungsabfolgen nicht zurecht kommen, dann mache entweder den Sonnengruß, den du gut kennst, oder wähle dir einen Teilabschnitt aus, den du Schritt für Schritt probierst.

 

Das Bild zeigt eine Bewegungsabfolge eines Sonnengrußes. Die Haltungen gehen schrittweise ineinander über, sie führen aus dem Stand in die Hocke, in eine Vorbeuge, in den Reiter, in den abwärtsschauenden Hund, in den Katzenbuckel, den Pferderücken und das Kind. Danach wird die Sequenz über die entsprechenden Bewegungsabfolgen zurück in den Stand geführt. Die Pfeile beschreiben die wichtigsten Bewegungsrichtungen und Schwerpunkte.

Wiederhole diesen Sonnengruß sooft du magst. Du wirst merken, dass im Lauf der Zeit die Muskulatur wärmer wird und sich die Bewegungen viel geschmeidiger und lebendiger anfühlen.

Zum Abschluss einmal durchdrehen

Ganz am Ende unserer kleinen Übungspraxis kannst du gerne noch in der Rückenlage eine kleine Drehung einbauen. Strecke hierzu in der Rückenlage die Arme weit zu den Seiten aus, stelle die Füße am Boden auf, versetze dein Becken ein kleines Stück nach rechts und lasse die Knie nach links sinken. Du kannst sie gerne auf ein Kissen ablegen, damit die Drehung nicht zu intensiv wird. Den Kopf drehst du auf die rechte Seite. Verweile hier ein paar tiefe Atemzüge, damit dein Körper in diese schöne Haltung eintauchen kann. Wechsele dann die Seite.

Das Bild zeigt eine Drehhaltung am Boden, von oben betrachtet. In der Rückenlage die Füße aufstellen, dann das Becken nach rechts versetzen und die Knie nach links sinken lassen, eventuell auf ein Kissen oder bis zur Erde. Die Arme strecken und den Kopf nach rechts drehen.

Nun bist du hoffentlich bereit für einen aktiven und kraftvollen Tag. Bei Fragen stehe ich dir sehr gerne zur Verfügung.

Alles Gute wünscht dein Yogalehrer
Tobias

PS: Vielleicht interessierst du dich ja auch für meinen Yogaunterricht jeden Freitagmorgen um 8 Uhr?

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